(Gingivoplastik, Gingivektomie) – Schneiden von Zahnfleisch
Was ist das?
Die Gingivektomie ist die chirurgische Entfernung von Zahnfleisch (Gingiva). Die Gingivoplastik schließt die chirurgische Formgebung des gesunden, den Zahn umgebenden Zahnfleisches ein. Keines der beiden Verfahren sieht die Entfernung des Knochens vor.
Anwendung
Die Gingivektomie hatte man ursprünglich bei der Behandlung der Parodontosekrankheiten angewandt. Heute dient sie auch als kosmetisch-chirurgische Technik. Das Zahnfleischgewebe entfernt man aus zwei Gründen:
– in den Zahnzwischenräumen bilden sich Taschen, wo sich Essensreste und Bakterien ansammeln und so erheblich die Mundhöhlenhygiene erschweren;
– um den Zahn herum gibt es zu viel Zahnfleisch, die Zahnhygiene ist erschwert. In den schlimmsten Fällen macht es sogar Probleme beim Sprechen und beim Kauen.
Durch Gingivoplastik gibt man dem Zahnfleisch seine natürliche Form. Mit diesem chirurgischen Eingriff korrigiert man die durch den genetischen Faktor verursachten Verformungen und Asymmetrie, er kann aber auch rein kosmetischen Zwecken dienen. Die Gingivoplastik macht man in meisten Fällen unabhängig von der Gingivektomie, sie kann aber auch vor oder nach der Gingivektomie angewendet werden.
Vorbereitung
Unmittelbar vor jedem der genannten Eingriffe belehrt der Zahnarzt den Patienten über die Mundhöhlenhygiene nach der Operation. Vor dem Eingriff werden die Zähne vom sich in den vorhandenen Taschen anhaftenden Zahnstein befreit.
Verfahren
Die Gingivektomie und die Gingivoplastik unternimmt man meistens mittels Skalpell, für beide können aber auch elektrochirurgische Instrumente wie Laser und/oder Diamantbohrer verwendet werden. Der Zahnarzt kann auch andere, extra für die genannten chirurgischen Eingriffe gefertigten Instrumente verwenden.
Vor der Operation gibt man dem Patienten lokale Anästhesie. Die Gingivektomie dauert normalerweise einige Minuten, abhängig davon, wie viel Zahnfleischgewebe man entfernen muss.
Nach der Operation
Nach der Gingivektomie und der Gingivoplastik werden dem Patienten auf das Zahnfleisch periodontale Hüllen angebracht, die er sieben bis zehn Tage tragen soll. In dieser Zeit soll er gewürzte und knusprige Nahrung meiden.
Der Zahnarzt kann auch, wenn nötig, Medikamente für die Linderung der Schmerzen und für die Mundausspülung sowie gelartige Präparate der Hyaluronsäure vorschreiben, die die Verheilung des Gewebes anregen werden.
Es ist sehr wichtig, die Mundhöhle nach der Operation sauber zu halten, in den ersten Tagen nach dem Eingriff sollte man jedoch keine Zahnbürste verwenden.